Tourismus

    Thun bildet das Tor zum Berner Oberland. Der Tourismus war anfänglich eng mit der wissenschaftlichen Erschliessung des Gebirges verbunden, dann auch angeregt durch Literatur wie Albrecht von Hallers Monumentalgedicht Die Alpen oder durch Trivialliteratur wie die Erzählung Mimili von Heinrich Clauren.

    Der Hauptkamm der Berner Alpen stellt eine weitgehend unüberwindliche Barriere bei Reisen nach Süden dar, so dass es im Strassen-Fernverkehr nur wenige Verbindungen gibt. Die nur im Sommer befahrbaren Pässe Susten und Grimsel stellen die Verbindung mit dem Urner Reusstal bzw. dem Goms (Oberwallis) her. Der ganzjährig geöffnete Brünigpass stellt eine Verbindung in die Innerschweiz her. Ins Gebiet führt die Autobahn A6 von Bern her. Bei Spiez geht die Autobahn A6 in die Autostrasse A8 über, die am Südufer der Seen entlang nach Brienz und weiter über den Brünigpass in Richtung Luzern führt.

    Der Eisenbahn-Fernverkehr durchquert die Berner Alpen zwischen Kandersteg und Goppenstein im Kanton Wallis im Lötschbergtunnel und seit 2007 im tiefer gelegenen Lötschberg-Basistunnel zwischen Frutigen im Kanton Bern und Raron im Kanton Wallis. Diese beiden Tunnel stellen die einzigen ganzjährig befahrbaren Verkehrsverbindungen dar, die den Hauptkamm der Berner Alpen queren. Die Montreux-Oberland-Bahn (MOB) verbindet von Zweisimmen aus das Saanenland mit der Genferseeregion, während die Brünigbahn ab Interlaken die Bahnverbindung in die Zentralschweiz herstellt.

    Für touristische Zwecke wurden Gipfel ab 1890 durch Bergbahnen erschlossen, z. B. Brienzer Rothorn, Niesen, Schilthorn. Der Wetterhorn-Aufzug zum Wetterhorn war die erste Luftseilbahn der Schweiz. Von vier ursprünglich geplanten Sektionen wurde nur die erste gebaut. Sie wurde 1908 eröffnet, war aber nur wenige Jahre in Betrieb.

    Das durch eine Zahnradbahn erschlossene Jungfraujoch (Top of Europe) ist eines der populärsten Touristenziele in der Region. Von Grindelwald aus führt die ehemals längste Gondelbahn der Welt, die Gondelbahn Grindelwald–Männlichen, auf den Männlichen.