Geschichte Unterseen

Quelle https://www.unterseen.ch/

Steinzeit

Beilhammer mit kreisrundem Bohrloch, gefunden 1936 200 m oberhalb der Ruine Weissenau.

Bronzezeit

Bronzeschwert, gefunden 1907 am Fusse der Heimwehfluh. Landesmuseum Zürich.

Eisenzeit

Zwei Gräber in Niederried, u.a. mit verzierten Armringen, Fibeln, Glasperlen, Ringlein.

Römerzeit 2. bis 5. Jahrhundert n. Chr.

Gräberfeld im Baumgarten in Unterseen mit 12 Gräbern. Beigaben: Krüge Becher, Schalen, Teller, Napf, Messer, Scheren, Löffel, Tassen, . Becher u. a. Münzen aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr., gefunden 1922. Münze mit dem Bild Kaiser Trajans (98 - 117 n. Chr., röm. Kaiser), gefunden 1830 bei der Kirche Unterseen.

Burgunder und Alemannen

Vier Steinkistengräber auf dem Moosbühl in Matten, fünf Gräber auf dem Bühl hinter der Ruine Unspunnen. Männergräber mit Kurzschwert, Schild, Feuerstein. Frauengräber mit Fibeln, Glasperlen, Ohrringen. Erstes schriftliches Dokument: Fredegar-Chronik aus dem 7. Jahrhundert nennt "laco Dunise" (Thunersee) und "Arola" (Aare).

Verbreitung des Christentums

Steinkistengräber in Goldswil, ohne Beigaben (christlicher Einfluss, Verbot der Beigaben durch Karl den Grossen, gest. 814). Bau der zwölf Kirchen König Rudolfs von Burgund rund um den Thunersee um die Jahrtausendwende, im 11. Jahrhundert Bau der Kirchen Goldswil und Gsteig.

1133

Kaiser Lothar nimmt die "ecclesia sancta Marie virginis, sitam in Lausan-nensi episcopatu in comitatu Burgundie, inter lacus Madon vulgariter nominatam", d. h. die der heiligen Jungfrau Maria geweihte, im Bistum Lausanne in der Grafschaft Burgund gelegene Kirche zwischen den Seen im Ort, der gemeinhin Matten genannt wird, unter seinen Schirm.

1146

König Konrad bestätigt die Rechte "der vorgenannten Kirche" an Äckern, Weinbergen, Wäldern, Alpweiden, Wiesen und fügt Reichsgüter in Grindelwald und Iseltwald bei.

1180/81

Erste urkundliche Verwendung des lateinischen Namens "Interlacus"; Bischof Roger von Lausanne bestätigt, dass die ehemals hölzerne und nun aus Stein gebaute Kirche von Grindelwald "ad tittulum beate Marie Interlacus", also zur Kirche Interlaken, gehöre.

1183

Erste urkundliche Benennung als Kloster: Kaiser Friedrich bestätigt, dass der halbe Forst von Iseltwald zum Besitz des "monasterii Interlacensis", des Interlakner Klosters, gehöre.

1191

Gründung der Stadt Bern; im gleichen Jahr Schlacht bei Grindelwald, in welcher Berchtold V. von Zähringen den unbotmässigen oberländischen Adel vernichtend besiegt.

1196

Bischof Roger von Lausanne bestätigt die "ecclesiam de Steige cum suis appendiciis", d. h. die Kirche Gsteig mit ihrem Zubehör, als Besitz des Klosters Interlaken.

1228

Älteste Urkunde mit dem, Namen "Interlappen": Dompropst Cuno von Estavayer führt im Verzeichnis der Decanate, Pfarreien und Gotteshäuser des Bistums Lausanne die Kirche von "Indrellappa", aber auch die Kirche von "Inderlappa" auf.

1233

Erster urkundlicher Hinweis für einen Ort "Inderlappen" rechts der Aare, im Gebiet des heutigen Ober- und Unterdorfes von Unterseen gelegen. Als Zeuge wird in einem Schenkungsvertrag zwischen Ritter Burkard von Unspunnen und dem Kloster Interlaken genannt: "A. Interlacensi militibus", also ein Interlaken Ritter mit Namen A. Vermutlich ist es "Arnoldus militibus dictum Warnagel", Ritter Arnold genannt Warnagel (Urkunde 1239), der ebenfalls als "dominus Arnoldus de Interlapon, also Herr Arnold von Interlapen genannt wird (Urkunde 1242).

1239

Erster urkundlicher Hinweis auf eine Siedlung in "Wyden". Ulrich Warnagel gibt der Propstei Interlaken den Fischteich zurück, den seine Vorfahren und zuletzt sein Bruder Ritter Arnold Warnagel von der Kirche Interlaken empfangen haben. Als Zeugen werden genannt: Berchtoldus de Matton, Henricus et Noicherus dicti Videlbogen de Inderlapon und Henricus et Burchardus de Widon. Erster urkundlicher Beleg für den Ort "Interlapen": Das Kloster Interlaken streitet sich mit Ritter Heinrich von Wimmis wegen dieses Fischteiches "sito in villa Inderlapen", gelegen im Ort Inderlapen.

1246

Das Kloster Interlaken erwirbt die Alp "Sevinen" im Lauterbrunnental.

1256

Die Stadt Bern nimmt das Kloster Interlaken unter ihren Schutz.

1264/71

Das Kloster Interlaken erwirbt verschiedene Fischereirechte an der Aare.

1266

Walther von Eschenbach-Oberhofen verzichtet auf die Schirm- und Kastvogtei über das Kloster Interlaken.

1275

Die Herren von Eschenbach-Oberhofen verkaufen einen Teil ihrer Besitzungen im Tale von Unterseen an das Kloster Interlaken und an König Rudolf I. von Habsburg.

1279

König Rudolf I. von Habsburg erteilt Freiherrn Berchtold III. von Eschenbach-Oberhofen die Erlaubnis, zwischen den beiden Seen eine Feste zu bauen.

1280

Erblehensvertrag der Herren von Eschenbach mit dem Kloster Interlaken über den Baugrund für die Stadt. Siegel mit Umschrift "Civitatis Inderlapen" (Stadtburgerschaft Interlaken).

1281

"Undersewen" wird in einem Schenkungsvertrag für das Gebiet "zewussent Inderlappon und Blatton" (vermutlich am Fusse des Kienbergs gelegener Ort am Thunersee) verwendet.

1291

Erstmalige Verwendung des Namens "Inderlappen genannt Undersewen" für das Städtchen.

1298

Erster urkundlicher Beleg für das Bestehen einer Burg in der Weissenau: Rudolf von Weissenburg setzt beim Waffenstillstand zwischen Bern und Freiburg sein "castrum Wissenowe" als Pfand ein.

1299

Walther IV. von Eschenbach sichert den Bürgern von Unterseen das freie Bernrecht zu.

1306

Unterseen gerät unter österreichische Herrschaft: Walther IV. von Eschenbach muss wegen schwerer Schuldenlast einen Teil seiner Besitzungen im Oberland, darunter Unterseen, an König Albrecht I. von Habsburg abtreten.

1308

König Albrecht I. wird beim Überqueren der Reuss auf dem Weg von Baden nach Weinfelden im Beisein von Walther IV. von Eschenbach ermordet.

1309

Reichsacht gegen die Königsmörder. Der gesamte oberländische Besitz der Eschenbach fällt an die Habsburger.

1315

Unterseen wird an Graf Otto von Strassberg verpfändet. Während des Morgartenkrieges fällt ein habsburgisches Heer unter Strassbergs Leitung von Unterseen aus über den Brünig den Eidgenossen in den Rücken.

1318

Unterseen wird an Freiherrn Johannes I. von Weissenburg verpfändet.

1334

Johannes von Weissenburg verpfändet die Herrschaft Weissenau an das Kloster Interlaken.

1335

Das Kloster Interlaken erwirbt auf Berns Drängen hin die Herrschaft Weissenau.

1337

Unterseen verspricht Bern im Vorfeld des Laupenkrieges, sich neutral zu verhalten.

1348

Aufstand der Klosterleute, geschürt von Obwalden her. Der Versuch nach dem Vorbild der Waldstätte die Unabhängigkeit zu erlangen, wird mit der Hilfe Berns niedergeschlagen.

1353

Bern tritt in den Bund der Eidgenossen. Unterseen wird Etappenort bei gegenseitiger Hilfeleistung.

1364

Erster urkundlich belegter Brand von Unterseen: "unser stat verbran von irer (des Klosters) müli wegen; des kamen wir in grossen schaden und in not und arbeit." Streit mit dem Kloster Interlaken wegen der Erweiterung des Stadtgrabens, wegen der Aufnahme von Gotteshausleuten ins Stadtburgerrecht, wegen des Fischfangs in der Aare, wegen der Zollabgaben auf der Stadtbrücke, wegen allerlei Freveltaten. Erster urkundlicher Beleg für eine neue Klostermühle: Die von Unterseen brachen "unser müli, gnemt die Amüli", mit Gewalt auf.

1365

Erster urkundlicher Beleg für den Ort "Aarmühle": Kaiser Karl IV. gestattet dem Kloster Interlaken, die Wochen- und Jahrmärkte des Ortes Wyden nach dem zwischen der Aarebrücke und dem Kloster gelegen "Amuli" zu verlegen.

1370

Verstärkung der Stadtmauer und der Wehrtürme, Anlage eines zweiten Grabens, auf Anordnung Herzog Leopolds I. von Österreich.

1385

Spilmatterspruch: das zwischen zwei Aarearmen gelegene heute Spielmatte genannte Gebiet wird Unterseen zugeschlagen.

1386

Unterseen öffnet während des Sempacherkrieges dem bernischen Heer die Tore und erhält dafür die Bestätigung seiner hergebrachten Freiheiten.

1397

Bern löst das letzte auf Unterseen lastende Pfand von der Gräfin Verena von Kiburg und wird rechtmässiger Besitzer des obersten Städtchens an der Aare.

1402

Unterseen nimmt das Berner Stadtrecht an und wird rechtlich in das wachsende bernische Staatswesen eingeordnet. Es weist auf: - die Stadtburgergemeinde mit Zollrecht, eigenem Mass und Gewicht, Waagrecht, Schaal, Brotbank und wirtschaftsrecht. Über Diebe und Frevler richtet der Schultheiss (niedere Gerichtsbarkeit), während die hohe Gerichtsbarkeit (mit Todesstrafe bedrohte Vergehen) dem Kloster zusteht. - das Dorf Interlaken unter der Jurisdiction des Kloters. - Stadtbewohner und Dorfleute zusammen besitzen von alters her gemeinsame Güter und Nutzungsrechte an Waldungen und Allmenden und bilden zusammen die Bäuertgemeinde. - Kirchlich gehören Stadt und Dorf zusammen zur Parochie Goldswil.

1430

Streit mit dem Kloster um Fischereirechte in Aare und Thunersee.

1434

Bittschrift an Kaiser Sigismund wegen der Nutzung der Aare.

1445

Aufruhr der Gotteshausleute gegen das Kloster. Der Schiedsspruch der 28 abgesandten Friedensstifter der Eidgenossen wird in Unterseen gefällt. Die oberländischen Talschaften ohne Thun, Frutigen und das Hasli, schliessen den "bösen Bund". Unterseen erscheint als treibende Kraft.

1457

Die wehrhaften Leute der Herrschaft Ringgenberg werden dem Banner Unterseen zugeteilt.

1458

Erste Fischereiordnung auf dem Thunersee. Die Durchführung wird dem Schultheissen von Unterseen übertragen.

1470

Unterseen brennt bis auf die Grundmauern nieder. Sofortiger Wiederaufbau, Bau des Kaufhauses auf dem Platz in der Mitte.

1472/75

Innere Reform des Klosters Interlaken auf päpstliche Anordnung hin.

1486/87

Aufhebung des Frauenklosters Interlaken.

1528

Inderlappischer Krieg. Widerstand der Oberländer gegen die von der Obrigkeit in Bern verfügte Reformation. Unterseen hält zu Bern weil die Vormacht des Klosters mit der Reformation gebrochen wird.

1529

Unterseen erhält als Ersatz für während des Inderlappischen Krieges erlittene Schäden aus dem Klostergut die Alp "Sevinen" im Lauterbrunnental. Die vom Kloster geführte Schule soll künftig im Städtchen gehalten werden. Beatenberg, Habkern und das Dorf Inderlappen werden dem Amt Unterseen zugeteilt; auf begehren des Landvogtes von Interlaken wird das Dorf Inderlappen noch gleichen Jahres wieder zum Amt Interlaken geschlagen. Habkern wird kirchlich Unterseen zugeteilt.

1539

Das "Neuhaus" erstmals urkundlich erwähnt, gebaut bei der Sust "zur Blatten".

1543

Bau eines "nüw schiffhus by der hab und sust zu Underseuwen".

1600

Erneuerung des Kaufhauses (Kornhaus).

1639

Verfügung des Rates von Bern, welche die fliessende Aare als Marche zwischen den beiden Ämtern Unterseen und Interlaken bestimmt und das Dorf "Inderlappen" dem Amt Unterseen zuteilt; Widerruf der Verfügung wegen "Missverständnissen" 1640.

1656

Neubau des Schlosses durch Schultheiss Hieronymus Stettler.

1660

Der Neujahrsumzug der Jungmannschaft mit "verbutzten Narren" wird trotz strenger Sittenmandate weiterhin erlaubt.

1665

Habkern wird kirchlich von Unterseen getrennt.

1674

Renovation der Kirche nach einem Brand. Erweiterung des Glockengeläutes.

1680

Neubau des "Neuhauses", wie es sich im Wesentlichen heute noch darbietet.

1715

Wildbachverbauungen am Lombach.

1741

Grosse Überschwemmung durch den Lombach. Die "Wydimatten" werden mit Grien und Sand überführt.

1743

Instandstellung der Neuhausstrasse.

1752

Ein Teil der Vormauern entlang des Lombachs wird weggespült.

1757

Reparatur an Schloss und Schlossmühle.

1762

Das Dorf Interlaken wird zum Amt Unterseen geschlagen bis 1820 als besondere Korporation.

1764/65

Schwere Unwetter über dem Amt Unterseen. Der Lombach tritt mehrmals über die Ufer und richtet arge Verwüstungen an.

1767

Bau eines Kornhauses mit Käsekeller beim Schloss Unterseen.

1769

Grosser Brand im Dorf Interlaken, 6 Wohnhäuser und 22 andere Gebäude fallen in Asche.

1772

Unterseen erhält die Erlaubnis, neben den Jahrmärkten wieder wie früher einen Wochenmarkt abzuhalten.

1774

Bootsunglück beim Neuhaus, daraufhin Neubau des Hafens.

1779

Goethe steigt auf seiner ersten Schweizerreise im Kaufhaus (Stadthaus) Unterseen ab.

1783

Das Spielhölzli (Helferinseli) bleibt wie bisher dem Amt Interlaken zugeteilt.

1786

Bau von "Küblis-Bad", auch Sundlauenenbad genannt.

1798

Untergang der alten Eidgenossenschaft. Bern fällt unter die französische Herrschaft. Der letzte Schultheiss des alten Bern, Niklaus Friedrich von Steiger, übernachtet auf seinem Weg ins Exil im Schloss Unterseen.

1798

Zeit der Helvetik. Unterseen, Habkern, Beatenberg, und Leissigen bilden den Distrikt Unterseen des neugeschaffenen Kantons "Oberland". Die Geschäfte der Burger und der Bäuertgemeinde werden von einer "Munizipalgemeinde" übernommen.

1803

Mediation. Die ehemaligen Gemeindeeinrichtungen (Stadtburgergemeinde, Bäuertgemeinden) werden wiederhergestellt. Die beiden Ämter Interlaken und Unterseen werden zu einem einzigen Amtsbezirk Interlaken zusammengelegt.

1805/08

Die Unspunnenfeste werden vom bekannten Maler Franz Niklaus König, wohnhaft im Schloss Unterseen, organisiert.

1810

Gesuch Unterseens um Wiederherstellung des selbständigen Amtsbezirkes wird abgelehnt.

1814

Restauration - Oberländeraufstand gegen den Versuch der Berner Aristokraten, die ehemaligen Untertanengebiete im Aargau und in der Waadt mit Waffengewalt zurückzugewinnen. Der Kriegsrat tagt in Unterseen.

1815

Oberförster Kasthofer führt im Schloss eine Schule für Alp- und Forstwirtschaft.

1819

Erneuerung des Kaufhauses.

1825

Neubau der linksufrigen Thunerseestrasse Spiez - Leissigen - Unterseen. Bau der Därligstrasse (heute Weissenaustrasse genannt) mit zwei Brücken über die beiden Aarearme in der Weissenau.

1826

Das Kollaturrecht (Pfarrwahl) wird an den Staat abgetreten.

1828

Bau der Strasse nach Habkern. Die Schule Unterseen wird zweiteilig.

1831

Regeneration - Unterseen stellt auf dem Stadthausplatz einen Freiheitsbaum auf und feiert die neuen Volksrechte. Felix Mendelssohn steigt auf seiner Italienreise im Stadthaus ab. Er bleibt hier vier Tage, malt und komponiert.

1833

Schaffung der heutigen Einwohnergemeinde. Übernahme der Ortspolizei- und des Marktwesens, des Kirchen- und des Schulgutes. Unterseen richtet eine Kleinkinderschule und eine Mädchenarbeitsschule ein.

1835

Das erste Dampfschiff auf dem Thunersee. Neuhaus wird Endpunkt der Thunersee-Dampfschiffahrt.

1837

Die Bäuertgemeinde erwirbt vom Staat das Neuhaus am Thunersee.

1843

Das erste Dampfschiff auf dem Brienzersee.

1844

Bau der ersten Kirchenorgel, der alte halbachteckige Choranbau wird abgerissen, die Kirche in eine Saalkirche umgebaut.

1850

Der Staat Bern verkauft wegen Geldmangels das Schloss Unterseen an ein privates Konsortium. Auf der Schlossmatte wird eine Parquettfabrik gebaut. Einzelne Torisgänge, öffentliche tunnelartige Durchgänge, von der Unteren Gasse an die Aare führend, werden verbaut.

1851

Freiheitsbäume werden in Unterseen und Aarmühle aufgerichtet. Beide Einwohnergemeinderäte werden in ihren amtlichen Funktionen bis 1852 eingestellt. Die hohe Brücke, von der Spielmatte nach Interlaken führend, stürzt bei Hochwasser ein. Das Dach der Kirche bricht unter Schneedruck zusammen. Wiederherstellung des Kirchenschiffes.

1853

Versteigerung des Schulhauses und der Kirchenorgel wegen schwerer Schuldenlasten. Unregelmässigkeiten in der Gemeindeverwaltung führen zur Einsetzung eines Gemeindeverwalters und zur Einstellung des Gemeinderates und der Gemeindeversammlung in ihren Funktionen bis 1854.

1855

Das Stadttor neben dem Schloss wird abgebrochen. Brand der Parquettfabrik, Brandschäden ebenfalls am Schloss. Der Brienzersee wird tiefergelegt. Die jahrhundertelang umstrittenen Schwellen von Unterseen werden entfernt.

1856

Das "Archivgebäude" auf dem Kirchhof (altes Beinhaus?) wird abgerissen.

1858

Die Stadtbrücke, von der Kreuzgasse nach der Spielmatte führend, wird neu gebaut und heisst nun "Schaalbrücke".

1865

Ausscheidungsvertrag zwischen der Einwohnergemeinde und der Burgergemeinde, nach jahrzehntelangen schweren und entwicklungshemmenden Spannungen. Die Einwohnergemeinde erhält das Kirchengut, das Schulgut, das Ortsgut (Kaufhaus, Fleischbank [Schaal] an der Spielmatte, Sust an der Haberdarre, die Waage).
Die Bäuertburgergemeinde erhält das Armengut, das allgemeine Burger- und Bäuertgut (Neuhaus, Küblisbad, sämtliche Allmenden: Tschingeley, Moos, Bockstor, Lutziwinkel, Hardermatte, Grubi, St. Niklausen, Raine, Brand, Goldey sowie sämtliche Gemeindewaldungen) Die burgerliche Stadtkorporation wird aufgelöst.

1862

Bau des Schulhauses an der Hauptstrasse gegenüber dem Schloss. Kauf zweier Häuser, damit das Schulhaus zurückversetzt werden kann.

1870

Volkszählung: Aarmühle zählt 1899, Unterseen 1898 Einwohner. Von da an überflügelt die Gemeinde Aarmühle im Soge des Fremdenverkehrs zahlenmässig die Gemeinde Unterseen.

1872

Bau der Bödelibahn Därligen - Bönigen. Därligen wird an Stelle des Neuhauses Endpunkt der Thunerseeschiffahrt. Bau der Fahrstrasse nach Beatenberg.

1876

Errichten des Friedhofes am Fusse des Harders.

1882

Bau der rechtsufrigen Thunerseestrasse Merligen - Neuhaus.

1888

Ausscheidungsvertrag zwischen Einwohnergemeinde und Kirchgemeinde, die damit selbständig wird.

1891

Die Gemeinde Aarmühle übernimmt gegen den Widerstand Unterseens offiziell den Namen Interlaken, der einst zum Städtchen und zum Dorf vor dem Städtchen gehört hat.

1892

Bau des Schiffahrtskanals Thunersee - Interlaken West, wodurch Unterseen die direkte Zufahrt von Spiez her abgeschnitten wird.

1893

Bau der Bahnhofstrasse Unterseen.

1898

Bau des Pfarrhauses an der Beatenbergstrasse. Die Einwohnergemeinde erwirbt vom Staat das 1762 erbaute Pfarrhaus neben der Kirche zu Zwecken der Gemeindeverwaltung.

1899

Gründung der Sekundarschule Unterseen. Sie wird im alten Pfarrhaus, dem heutigen Amthaus Unterseen, untergebracht.

1900

Ausbau der Scheidgasse und der Seestrasse.

1902

Hotelier und Nationalrat Eduard Ruchti, der Erbauer des Hotels Victoria in Interlaken, schenkt Unterseen ein erweitertes Glockengeläute. Beim ersten Erklingen läutet es ins offene Grab des Spenders. Zu seinen Ehren wird 1934 auf dem Stadthausplatz ein Brunnen mit Standfigur errichtet.

1903

Brand und Abbruch der Häuserzeile hinter dem alten Schulhaus gegen das "Höfli".

1905

Eröffnung des Bezirksspitals Interlaken an der Weissenaustrasse in Unterseen.

1908

Bau der Harderbahn, mit der einzigen Bahnstation Unterseens auf Harder-Kulm.

1912

Bau der rechtsufrigen Thunerseebahn (Beatenbucht-Interlaken).

1913

Bau des Primarschulhauses "am Steindler" auf dem Stadtfeld.

1926

Ausschnitt aus einem Flugbild von Walter Mittelholzer

1933

Renovation der Kirche, Einbau der Kassettendecke anstelle eines Tonnengewölbes.

1958

Bau des Sekundarschulhauses mit Doppelturnhallle am Steindler.

1968

Die Kirchegemeinde erwirbt das Schloss Unterseen.

1969

Die Gemeindeversammlung beschliesst, denn in Unterseen aufgewachsenen Bundesrat Dr. Hans Schaffner es Ehrenbürgerrecht zu verleihen.


Bild Hans Schaffner

1972

Erweiterung der Primarschulanlage am Steindler und Bau einer dritten Turnhalle mit einem Lernschwimmbecken. Bau der Aufbahrungshalle auf dem Friedhof. Alex Walter Diggelmann und seiner Frau Marguerite Diggelmann wird durch die Gemeindeversammlung das Ehrenbürgerrecht von Unterseen verliehen.


Bild Alex Walter Diggelmann

1975

Bau der Alterssiedlung an der Oberen Gasse.

1976

Bau des Hallenbades in der Goldey.

1979

Jubiläum 700 Jahre Unterseen.

1985

Bau des Gemeindewerkhofes an der Beatenbergstrasse. Das Areal der Hoch- und Tiefbau AG, der Nachfolgerin der einstigen Parkettfabrik, wird neu überbaut und Stedtli-Zentrum getauft.

1991

Das Stadthaus, ehemals Kaufhaus oder Oberlandhaus genannt, wird restauriert.

2000

In einer Urnenabstimmung werden Abklärungen für eine Fusion mit Interlaken und Matten abgelehnt.

2002

Abschluss Ostabschluss am Stadthausplatz

2003

Spatenstich Westabschluss am Stadthausplatz

2004

725 Jahre Unterseen

2005

Abschluss Westabschluss am Stadthausplatz

2008

In einer Urnenabstimmung wird ein Kredit von 3,37 Millionen Franken zur Gestaltung der Altstadt abgelehnt.

2009

Wie bereits im Jahr 2000 werden Abklärungen für eine Fusion mit Interlaken und Matten erneut abgelehnt. Ernst Schläppi wird zum Ehrenbürger von Unterseen ernennt.



Ernst Schläppi mit seiner Frau Margrith Schläppi-Brawand und Gemeindepräsident Simon Margot

2012

Die Untere Gasse wird umfangreich saniert.

2014

An der Urne genehmigten die Stimmberechtigten einen Kredit über 7,19 Millionen Franken für die Sanierung der Liegenschaft Obere Gasse 6. Die Liegenschaft wurde bisher als Alterssiedlung (Alterswohnungen) genutzt. Nach den Sanierungsarbeiten wird das Altersheim Bethania vom Hohmüedig 4 an die Obere Gasse 6 umziehen.

2016

Die Sanierungsarbeiten an der Liegenschaft Obere Gasse 6 sind per Ende Oktober 2016 abgeschlossen und das Altersheim Bethania ist eingezogen. Das Heim wird in Zukunft unter dem neuen Namen "Bethania im Stedtli" geführt werden.

  
  
 


2017

Am 26. November 2017 wird sowohl in der Gemeinde Beatenberg wie in der Gemeinde Unterseen an der Urne abgestimmt, ob der Beatenberger Ortsteil Sundlauenen ab dem 1. Januar 2019 neu zur Gemeinde Unterseen gehören soll.

Sundlauenen stimmte mit 85.71% Ja und 14.29% Nein und Unterseen mit 81.25% Ja zu 18.75% Nein für einen Gemeindewechsel. Beatenberg lehnte die Vorlage mit 35.89% Ja zu 63.18% Nein ab.

Somit wird Sundlauenen auch in Zukunft zur Gemeinde Beatenberg gehören.

2020

An der Urne genehmigten die Stimmberechtigten sowohl den Kredit über 9.95 Millionen Franken für die Sanierung des Unterstufenschulhauses wie auch einen Kredit über 2.00 Millionen Franken für die Umnutzung der Sanitätshilfsstelle in ein Parking.